Das 4D-Schach auf der SIGINT 2009 in Köln

Jürgen Fricke hat als Strippenzieher im Hintergrund dafür gesorgt, dass mein 4D-Schach erneut der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Die Sigint 2009, veranstaltet vom Chaos Computer Club findet vom 22-24-5.2009 in Köln / Mediapark statt.

Interessierte können im Vorfeld hier die Spielregeln studieren.

4D-Schach, 2006

2 Spieler überdenken ihre Strategie (Vernissage der Ausstellung „Hasta l’Awista“ in Düsseldorf, 2006) – Foto: Heinz Hachel

Artificial Intelligence und 4D-Schach

4d-schach

Kurt Gödel (* 28. April 1906 in Brünn, Österreich-Ungarn, heute Brno,Tschechien; + 14.Januar 1978 in Princeton, New Jersey) war Mathematiker und Logiker. Gödel wird von vielen als der bedeutendste Logiker des 20. Jahrhunderts angesehen. Seinen 101. Geburtstag nehmen wir zum Anlass, über Logik, Künstliche Intelligenz (KI bzw. AI für artificial intelligence) und Algorithmen zu sprechen.

Ein Workshop macht uns mit dem „4D-Schach“ des Künstlers Stefan Zöllner vertraut und lässt uns, ausgehend vom MiniMax-Verfahren, spielerisch nach Lösungen suchen. Die Frage stellt sich: Ist das 4D-Schach im Sinne der Spieltheorie spielbar? Lässt sich das „beweisen“ (und im Computer abbilden)?

Siggi Becker wird in seinem Vortrag „AI: Eine Voraussetzung der Technologischen Singularität“ den Stellenwert der weltweiten Forschung nach künstlicher Intelligenz innerhalb der Szenarien unserer nahen, atemberaubenden Zukunft darstellen.

Jürgen Fricke stellt mit „Copycat“ auf einer SONY NEWS NWS 3260 Workstation KI interaktiv & live vor.

Übrigens IST Albert Hofmann dieses Jahr 101 geworden …

Samstag, 28.4.2007, 15 – 23 Uhr
Unperfekthaus, Friedrich-Ebert-Str. 18 – 45127 Essen

Eine Veranstaltung von
(pro)3, Jürgen Fricke

www.procube.com
www.siggibecker.de
www.unperfekt.de

Unkostenbeitrag: 5,50 EUR. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Wir bitten um verbindliche Zusagen.

Einladungskarte

Pressetext: 4D-Schach

Das 4D-Schach soll als Erweiterung des „gewöhnlichen“ Schachs und auch bisher entwickelter 3D-Schach-Varianten eine so hohe Komplexität erreichen, dass das menschliche Gehirn (auch das trainierteste) definitiv überfordert wird.

peterClouth-vor-4d-schach
Abb. Peter Clouth denkt vierdimensional (Foto Heinz Hachel)

Mit möglichst einfachen Regeln soll ein extrem dynamischer Spielverlauf ermöglicht werden, in dem Strategien zwar prinzipiell möglich, aber sehr schwer zu errechnen sind. Ich erhoffe mir, dass sich zukünftig Programmierer für das 4D-Schach interessieren und irgendwann die „Rechentiefe“ der

hier vorgestellten Spielregeln

ausloten. Der Mensch wird als Spieler gegen die entsprechenden Programme keine Chance haben, wie es bei aktuellen Schachprogrammen meines Wissens schon längst der Fall ist. Dafür ist die sogenannte „Schwache Künstliche Intelligenz“ völlig ausreichend. Ein 4D-Schach wäre also an sich überflüssig.

Im aktuellen Diskurs um die „Technologische Singularität“ ist jedoch von intelligenten Maschinen die Rede, die eigenständig noch intelligentere Maschinen bauen (bootstrapping). Mich interessiert dabei vor allen Dingen, ob diese visionierte Maschinenzivilisation (Starke KI) an Spielen interessiert sein wird oder nur an so ernsten Dingen wie Ausbeutung und Expansion. (Sie könnte sich beispielsweise laut Kardashev die „Energie einer Galaxis verfügbar machen“.) Die Frage stellt sich, ob und wie ein solcher Gerätepark, quasi zur Entspannung und vom 4D-Schach gelangweilt, über ein 5D-Spiel nachdenken würde.

Das Spielen des 4D-Schachs für Normalsterbliche führt jedoch nicht unbedingt zu Frustration, weil man seine Strategien (scheinbar) nicht planen kann. Es ist eine Art philosophisches Spiel mit der eigenen Unzulänglichkeit. Wie im richtigen Leben sind wir dazu verurteilt, über komplexe, von uns selbst ausgelöste Vorgänge zu staunen, die unsere Pläne plötzlich durcheinanderwirbeln. Aber natürlich ist es möglich den Gegner matt zu setzen… mit etwas Glück.

Ich weise darauf hin, dass ich nahezu keine Spielpraxis im „gewöhnlichen“ Schach besitze. Mir ging es lediglich darum herauszufinden, ob ich in der Lage wäre, aus einem alten Spiel ein neues abzuleiten, das eine Zumutung und Herausforderung
gleichermaßen ist. Denn ohne ein bißchen Hybris komme auch ich nicht aus.

Bootstrapping

Genau das will das 4DSchach sein: eine Münchhauseniade.
Am 16.1.2006 am Filzengraben 43 in Köln werde ich die Unterschiede zu bisher existierenden 3D-Schach-Entwürfen mit der Veröffentlichung meiner eigenen Spielregeln (soft) und dem Prototypen (hard) klarstellen. Bis dahin kann man schon mal das schicke Design virtuell bestaunen.

Choreografischer

Das 4D-Schach ist musikalischer und choreografischer als das „herkömmliche“ 2D-Schach.
Die Züge sind lockerer, körperlicher und experimenteller. Die Bewegungen suchen etwas…
Der Sinn des 4D-Schachs ist die Suche nach einer Regel, die sich selbst ständig überhöht!

Grenzen der Komplexität

Ein überlappendes SYSTEM von Spielregeln für das 4D-Schach machen, das frei schwingt.
Alle Ansätze von Spielregeln sollten für ’s erste Sinn machen.
Ideen, die sich davon ableiten. Ideen, die davon wegführen.
Daraus ergeben sich theoretische Fehler, Lücken in der Spiellogik, paradigmatische Schnittstellen zu ganz neue Spielen usw…
Woraus wiederum Fragen resultieren, deren Antworten neue Regeln ergeben usw.
Wo wären da Grenzen der Komplexität?

Inframince

Playstation

Um den Turm wird am Boden konzentrisch eine ringförmige Plattform angebracht, die mit Kontaktmikrofonen an der Unterseite versehen sind. Betritt ein Spieler den“Ring“, wird die transpersonale Lichtmatrix aktiviert. Das 4D-Schach interagiert jetzt wie eine Mindmachine mit dem Spieler. Die Konzentration des Spielers, des Gegners und der Zuschauer steigern sich. Die Spielweise ändert sich von berechnend zu traumwandlerisch …

Dynamische Regeln (open source) sind möglich, die von den Spielern im Moment des Entstehens akzeptiert werden müssen: es ist klar, dass sich so kein Nullsummenspiel ergeben kann. Das Erfinden neuer, besserer Regeln ist eine Metaregel. Was passiert, wenn neue Metaregeln sofort innerhalb des Spieles angewandt werden?

Beispiel für eine Metaregel:

– gebe in den „post slug“ eines bestimmten threats deines wordpress-bloggs die beiden wörter „spieltheorie“ und „metaregel“ ein.

– erfinde ein paar Tage später einen neuen threat, in dem die beiden Begriffe Sinn machen und verlinke mit einem intelligenten Artikel, der sehr weit oben in der Suchmaschine steht (Platz 1, während du mittlerweile Platz 5 eingenommen hast)

– du stärkst somit deinen Gegner, was dir eine perfekte Loose-loose-position bringt.

– Suche dir Zeugen für diese Konstellation, mache zum Beweis ein Bildschirmfoto!

– oder (neue Metaregel) : FÄLSCHE ein Bildschirmfoto!!!

So ergibt sich Relevanz.

Semantische Querstreben einbauen ! (Nachtrag: 12.12.05)

Schachmatta

Traum von heute Nacht:

Sinn des Spiels ist es, den eigenen König matt zu setzen! (loose-loose-position)
Was passiert, wenn zwei Spieler versuchen zu verlieren?

Überlegungen von heute Morgen:

Da 7 Ebenen für bestimmte Zeitabschnitte verschoben werden können, ergeben sich Möglichkeitsräume, die die Komplexität des ‚gewöhnlichen‘ Schachs bei weitem übersteigen.

Das 4D-Schach sollte für Menschen zwar intuitiv spielbar, aber nicht durch Vorausberechnung zu bewältigen sein. Prinzipiell sollte die Vorausberechenbarkeit aber gegeben sein.

Die Frage ist: Ist es möglich, sich ein funktionierendes Spiel auszudenken, dessen Dimensionen man nicht mehr überblicken kann? (Die Anzahl der möglichen Stellungen im ‚Gewöhnlichen‘ Schach soll die Zahl der Atome im Universum übersteigen!)

Und: wird es eines Tages Maschinenintelligenz geben, die die Tiefe eines solchen Spieles vollständig ausloten kann? Wird diese Artificial Intelligence daran interessiert und in der Lage sein, sich selbst ein Spiel auszudenken, die sie selbst nicht bewältigt?

Müssten wir dann von Artificial Fantasy reden?

(Das 4D-Schach wird auf den Kölner Passagen vom 16.- 22.01.2006 zu sehen sein.)

(Ich wiederhole: Hier geht es nicht um bereits ausformulierte SPIELREGELN, die konventionelle Spielbarkeit ermöglichen, sondern um spielerische REGELVERSCHIEBUNGEN ‘gewöhnlichen’ Schachs, die zu MÖGLICHEN Konzepten für ein neues unendliches Spiel führen sollen…)

Remis?

Eiskalte Berechnung: Das Spiel wurde vom Programm nach der „Drei-Züge-Regel“ mit Remis beendet. (Diesmal OHNE zurückgenommene Züge auf meiner Seite) Wenn ich das Teil zum ersten Mal schlage, werd‘ ich mich trauen, gegen einen Menschen zu spielen.

Nachtrag am 6.12.

Heute ein weiteres Drei-Züge-Remis in einer an sich hoffnungslosen Lage. Warum rückt das Java-Applet nicht in aller Ruhe mit seinen verbliebenen Bauern vor und macht mich mit einer frischen Dame fertig? Na ja, will mich wohl in Spiellaune halten …

Spieltheorie

Das Ziel der Kunst muss eine „Loose-loose-position“ sein, wenn sie die Durchschlagkraft eines Satori bekommen soll.

2D-Schach

Was so ein richtiger 4D-Schach-Visionär nebenbei vielleicht auch tun sollte: mal reinschnuppern beim kleinen Bruder, dem ‚gewöhnlichen‘ Schach. Wann habe ich eigentlich das letzte Mal gespielt? Mit 15? Wie Rochade geht, wußte ich schon nicht mehr … von ‚en passant‘ hatte ich noch nie gehört.

Gestern Nacht ging es dann in den ersten Turnier gegen eine kleine Java-Anwendung. Ich war ein guter Verlierer in allen Spielen der Schwierigkeitsstufe 1.

Heute morgen habe ich gegen eine gehandicapte Ausgangsstellung von Schwarz (ohne Dame und ohne Türme) souverän gewonnen. Und gerade eben – ohne Handicap- gegen eine andere Programmierung REMIS erzielt (… naja, mit rückgängig machen von ungefähr 20 Spielsituationen).

Die Artificial Intelligence Forschung hat sich ja sowieso eher dem GO zugewendet. Da es im 4D-Schach um intuitives Erfassen von Raumzeit gehen soll, werde ich wohl den nächsten Selbstversuch unter Einfluß von Grünem Tee durchführen.

Ist ja auch einfacher …

Vielleicht sollte ich den Computer mal auffordern, ein chaotisches Bild zu malen, das SINN transportiert … also mal was anderes als Apfelmännchen.